Am König war kein Vorbeikommen

Geschrieben von Schwingklub Wiggertal - Hans Schnider

Am Luzerner Kantonalen Schwingfest in Nottwil kämpfte Schwingerkönig Joel Wicki in einer anderen Liga. In sechs souverän gewonnenen Gängen liess der Sörenberger nie Zweifel über den Ausgang aufkommen. Die Wiggertaler Schwinger konnten mit fünf gewonnenen Kränzen eine gute Bilanz aufweisen. 7800 Zuschauer verfolgten in der grosszügig hergerichteten Arena die spannenden Kämpfe.

Der Schwingklub Surental fand im Paraplegiker Zentrum in Nottwil hervorragende Rahmenbedingungen, um das 103. Luzerner Kantonale Schwingfest organisieren zu können. Da beim Aufbau und während des Festes immer wieder Regen fiel, machte sich der Umstand, dass viele befestigte Flächen vorhanden waren, sehr positiv bemerkbar. Die sechseckige «Königsarena» war ein Schmuckstück und passte hervorragend ins Gesamtbild. Das OK unter der Leitung von René Künzli konnte denn auch ein erstes positives Fazit ziehen.

Wicki schwingt stark

Der Schwingerkönig von Pratteln schwingt stark, sehr stark. Zweifler, die glaubten, Wicki habe wegen seiner Verpflichtungen als König eventuell an Substanz verloren, wurden definitiv eines Besseren belehrt. Aggressiv und doch überlegt, zweikampfstark und konsequent dominierte der König jeden Gang und reihte bis zu Schlussgang fünf Siege aneinander. Der unbequeme Aargauer Gast Nick Alpiger, Reto Kaufmann, Thomas Bucher, Kilian Bühler und der Eidgenosse Stefan Stöckli waren bis zu Schlussgang die Punktelieferanten. Im Schlussgang wurde Wicki vom wiedererstarkten Sven Schurtenberger herausgefordert. Der Buttisholzer wies bis dahin ebenfalls fünf Siege auf seinem Notenblatt auf. Die Endausmarchung verlief animiert. Schurtenberger versuchte mitzuhalten und versteckte sich nicht. Doch seine Angriffe waren zu wenig wuchtig, um den König in Verlegenheit zu bringen. Nach drei Minuten setzte Wicki zu einem inneren Haken an und vervollständigte am Boden. Damit konnte der angehende Landwirt zum dritten Mal «sein» Kantonales Schwingfest gewinnen. Trotz der Niederlage im Schlussgang belegte Schurtenberger den zweiten Platz. Ebenfalls über einen Lebendpreis konnten sich die beiden Entlebucher Erich Fankhauser und Ronny Schöpfer freuen. Im vierten Rang folgte mit Joel Ambühl der bestklassierte Wiggertaler. Der glückliche Gewinner war im Siegerinterview zu Recht ein bisschen stolz auf seinen Erfolg. «Jeder Wettkampf ist für mich eine Herausforderung. Mir ist wichtig, dass ich nach harten Kämpfen gesund nach Hause reisen kann. Heute habe ich mich im ersten Gang leicht am Ellbogen verletzt. Kurze Zeit war ich mir nicht sicher, ob ich den Wettkampf weiterführen könne», so der überlegene Sieger. Er will nun abklären, ob er am nächsten Donnerstag den Schybischwinget bestreiten kann, oder ob der nächste Einsatz am Urner Kantonalen in einer Woche stattfindet.

Wiggertaler können sich steigern

Im Gegensatz zu den ersten Kantonalen Schwingfesten in der Innerschweiz, Schwyzer und Zuger, wo jeweils «nur» ein Kranzerfolg gefeiert werden konnte, gewannen die Schützlinge des Technischen Leiters Michael Graber fünf der begehrten Eichenkränze. Als Leader entpuppte sich einmal mehr der Hergiswiler Joel Ambühl, der seinen zweiten Saisonkranz feiern konnte. Die weiteren Kranzgewinner waren Michael Müller, Kottwil, Simon Achermann, Willisau, Reto Schärli, Langnau, und Marco Heiniger, Menznau. Speziell war der Kranzgewinn für Simon Achermann, der als Neukranzer erstmals vor die Ehrendamen treten durfte. Dem Grosswanger Kilian Bühler fehlte nur ein Viertel Punkt zum Kranzgewinn. Patrice Bühler und Silvan Aregger mussten im entscheidenden Gang gegen übermächtige Gegner unterliegen, ebenso Simon Marti der ebenfalls im Kampf um den Kranz eine Niederlage einstecken musste. Leider musste mit Werner Suppiger ein arrivierter Kranzschwinger infolge einer Verletzung kurzfristig die Teilnahme am Wettkampf absagen.